Studie,
Erhebliche Unterschiede im Umfang der Berichterstattung von Mittelstandsanleihe-Emittenten
Die Hamburger Agentur für Finanz- und Unternehmenskommunikation Kirchhoff Consult hat in einer aktuellen Analyse den Umfang sowie ausgewählte inhaltliche Aspekte der Geschäfts- und Halbjahresberichte von Mittelstandsanleihe-Emittenten der Saison 2014 analysiert. Gegenstand der Analyse waren 42 Mittelstandsanleihe-Emittenten ohne Börsennotierung und einem Anleihevolumen von mindestens 20 Millionen Euro.
Insgesamt zeigt die Analyse, dass vier Emittenten ihren Anleihe-Investoren gar keinen Geschäfts- und Halbjahresbericht vorlegen. Des Weiteren schwankt der Informationsumfang zum Teil erheblich. So verzichten fünf der Unternehmen, die einen Geschäftsbericht veröffentlichen, gänzlich auf einen Lagebericht.
Im Bezug auf den Inhalt der Publikationen zeigte die Analyse, dass 29 der untersuchten Unternehmen, also rund 70 Prozent, neben ihrer Umsatz- auch eine Ergebnisprognose abgaben. Hiervon veröffentlichten 14 Unternehmen konkrete quantitative Angaben, während es bei den restlichen 15 Berichten bei rein qualitativen Aussagen blieb. Des Weiteren gaben nur knapp ein Viertel der Unternehmen (11 Emittenten) überhaupt Einblicke in die Unternehmensstrategie im Rahmen eines entsprechenden Kapitels. Insgesamt betrug der durchschnittliche Umfang des Lageberichts 14 Seiten. Der durchschnittliche Umfang der Lageberichte der IFRS-Abschlüsse lag bei rund 16 Seiten.
Als wichtigsten Faktor hinsichtlich des Gesamtumfangs der Finanzpublikation identifizierte die Analyse den angewandten Rechnungslegungsstandard. Insgesamt berichten 10 der 42 untersuchten Emittenten nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Darunter die deutschen Unternehmen Alfmeier, ATON Group, Ekosem-Agrar, Ekotechnika, Katjes International, Rickmers Holding, Steilmann-Boecker und Vedes. Die Geschäftsberichte dieser Unternehmen umfassten durchschnittlich 94 Seiten. Bei Unternehmen, die dem nationalen Standard den Vorzug gaben, halbierte sich die Seitenzahl annähernd und erreichte durchschnittlich nur noch 53 Seiten. Auch bei den Halbjahresberichten zeigten sich Unterschiede: Der durchschnittliche Umfang bei den nach IFRS berichtenden Gesellschaften lag hier mit 31 Seiten aber näher an dem der Unternehmen, die nach nationalem Standard berichten, welcher im Schnitt 23 Seiten umfasste.
Die überwiegende Mehrzahl der Unternehmen (31 Emittenten) veröffentlicht ausschließlich in deutscher Sprache, wohingegen drei Gesellschaften nur in englischer Sprache publizieren. Nur vier Unternehmen veröffentlichen ihre Berichte sowohl für deutsch- als auch für englischsprachige Investoren. 12 der Gesellschaften stellen lediglich ein wenig repräsentatives eingescanntes PDF-Dokument auf ihrer Website zur Verfügung.
„Während einige Mittelstandsanleihe-Emittenten solide Geschäftsberichte auf S-DAX-Niveau veröffentlichen, bleibt ein nicht unerheblicher Teil der Unternehmen deutlich hinter den Anforderungen der Investoren zurück. Das sind keine guten Voraussetzungen für eine positive Entwicklung des Anleihe-Kurses. Auch im Hinblick auf eine Anschlussfinanzierung kann man den Emittenten nur raten ihre Finanzberichterstattung auszubauen“, sagt Jens Hecht, Vorstandsmitglied der Kirchhoff Consult AG.
WEITERE INFORMATIONEN
Die komplette Analyse der Kirchhoff Consult AG steht unter folgendem Link zum Download bereit.
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